Einige Dinge über Buer


zusammengestellt von Walter Komber, Kirchbarkhausen 1984


Die Brüder Elias, Thietmar und Berthold von Bure erscheinen bereits in Urkunden von 1186. Johannes von Bure 1223-1247, Gerhard von Bure von 1231-1258, er starb am 28. Mai. Rabodo von Bure erscheint in den Verträgen über den Limberg 1332 und über Wittlage 1350. Der Vater von Rabodo scheint auch ein Gerhard von Bure gewesen zu sein. Ein Geistlicher Thiderdicus von Bure erscheint 1350 ebenfalls in den Akten.


Stüve (Geschichte des Hochstiftes Osnabrück) zählt für das Jahr 1250 das Geschlecht "von Bure im Kirchspiel Buer" als Dienstmanngeschlecht der Burg Grönenberg auf. Eine Bertradis de Bure wird als Stifterin von Land oder Rente an die Kirche Osnabrück von 1223 aufgeführt.


Im Staatsarchiv Münster ist folgende Urkunde:
"23.9.1293 Domherr Ludolf in Minden, Arkidiakon in Lübbecke, Probst Burkhard in Levern und Ritter Bertram von Rüssel bekunden auf Ersuchen des Pfarrers Widukind in Barkhausen, dass das Moritzstift vor Minden der Frau Bertradis Land in Barkhausen auf Lebenszeit übergeben hat." Eine Frau Bertradis ist trotz eifriger Nachsuche in den verschiedensten Staatsarchiven nicht identifizierbar. Denn es fehlt der Nachname. Die vor 1223 aufgeführte Bertradis de Bure dürfte im Jahre 1293 kaum noch gelebt haben, so dass es wahrscheinlich eine Tochter gewesen sein mag. Es war in dieser Zeit gebräuchlich, die eigenen Vornamen auf die Kinder zu übertragen. Die Nähe zwischen "Kirch-Barkhausen" und Buer spräche für eine solche Spekulation.


"Bernhard von Ravensberg“ hatte in der Zwischenzeit seinem Burgmann Rabodo von Bure gestattet, sein Burgrecht und Pfandschaft auf Sweder von dem Bussche übergeben zu lassen (1332)"
Eine Fußnote von Stüve zu dieser Transaktion besagt folgendes: "Es ist die Tatsache (in den Urkunden) hervorgehoben, weil auf diese Weise durch Erwerbung der Buerschen Güter dies Bussche, Gesmolder Linie, zuerst in Osnabrück (gemeint ist das Fürstbistum Osnabrück) einheimisch zu sein scheinen." (Urkunde 107,113,114) Die Ravensberger Dienstmannen, zu der auch die von dem Bussche zählten, erhielten 1224 das Dienstrecht nach dem Muster von Paderborn von ihrem Grafen Otto von Ravensberg.

Warum Rabodo von Bure sein Burgrecht und die Pfandschaft des Limberges im Jahre 1332 verkauft, ist nicht aus dem Urkundentext zu entnehmen. Vielleicht brauchte er Geld, vielleicht hat er sich durch den Verkauf seiner Güter Betriebskapital für eine Karriere bei der Kirche geschaffen.

Ein Ludgard von Bure erscheint 1313 als Osnabrücker Bürger aus dem Pfarrsprengel des Domes. 1321 wird ein angesehener Bürger, Johann von Bure, von der Stadt Osnabrück zusammen mit dem Landvogt zwecks Friedensstiftung in einer Fehde ausgesandt. Es dürften sicherlich Verwandte des Rabodo von Bure gewesen sein, vielleicht ist der Letztere sogar sein Sohn.
Noch einmal taucht ein "von Bure" auf. Gerhard von Bure hatte im Jahre 1350 die Burg Wittlage zu einem Drittel in Pfandschaft. Sie war von Rabodo von Bure für 13 und eine halbe Mark erworben worden. Das ganze Drittel bezifferte sich zwar auf 40 Mark, aber vielleicht hat Rabodo geschickt die Notlage des Fürstbischofs ausgenutzt. Im Jahre 1350 wird diese Pfandschaft der Wittlage durch einen Beauftragten des Fürstbischofs gelöst (Staatsarchiv).

Im Jahre 1402 mussten die von dem Bussche zu Gesmold an Heinrich von dem Broke für 70 Gulden, die er in ihren Fehden verloren hatte, den Barkhausener Zehnten (Barkhausen bei Buer) zum Pfande geben.


Bischhof Heinrich II von Moeurs (Moers), Osnabrücker Fürstbischof, ließ 1442 die große Landwehr an der Huntemühle mittels Landfolge befestigen und ausbauen. Bei der Landfolge hatten alle Orte mit ihren eingesessenen Männern zu besonderen Dienstleistungen zu erscheinen. - Beispiele: Befestigungen , Straßenbau, Jagden, Transporte in Fehden etc.
1446 hat das Kirchspiel Buer mit den Fehden des Bischofs von Osnabrück, Heinrich von Moers verhandelt, damit die Bauern ohne Angriffe auf ihr Hab und Gut einschließlich des Viehes, ihre Ernte einbringen konnten. Auch die Burgmannen des Grönenberges nahmen zu ihrer und ihrer Leute Sicherheit Verhandlungen mit den mindischen und ravensbergischen Fehdepartnern auf.


Florenz von Zersen versuchte einige Jahre später mit 120 Pferden (Reiter zu Pferde) und 80 Fußknechten das Kirchspiel Buer, das Heinrich von Haren, der Burgmann von Grönenberg verteidigen sollte, zu überfallen. Die Leute des Kirchspiels wollten bereits mit Florenz von Zersen über eine Abstandszahlung verhandeln, als am Tage von Servatius (12. Mai 1449) 350 Reiter in Buer und Melle einfielen und Mord und Brand verbreiteten. Die Stadt Osnabrück sandte 24 Schützen und der Fürstbischof weitere 20 Schützen zur Unterstützung von Heinrich von Haren.