Gegenüber vom Portal der Martini-Kirche, dem „Bueraner Bleistift“, befindet sich in der historischen Kirchenburg unser Heimathaus mit angrenzendem Torbogen, dem „Osnabrücker Tor“. In dem Gebäude gibt es Räumlichkeiten für kleinere Veranstaltungen und Ausstellungen sowie das Archiv.
Das Haus blickt auf eine lange Vergangenheit zurück, 1676 bewohnte Familie Cappel das Gebäude. In der Karte von Du-Plat aus dem Jahr 1789/90 wird als Besitzer Cappel, jetzt Meyer zu Wetter, genannt.
In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Eigentümer häufig, 1998 erwarb die Stadt Melle das Haus für den Heimatverein im Stadtteil Melle-Buer als Heimathaus.
Wie bereits erwähnt, befindet sich unser Domizil in der Bueraner Kirchhofsburg, deren Entstehung auf ein Gesetz aus dem Jahre 1235 zurückzuführen ist:
„Es sollte im Lande rechtens sein, dass alle Kirchen, Kirchhöfe, Hausleute und Leib und Gut, aller auf denselben sicher seien. Allen Freigrafen, Freischöffen, Rittern, Knechten und Städten war befohlen, die Übertreter des Gebotes zu hängen.“
In unserem Ort Buer befand sich die Kirche mitten im Dorf. Die Gräber der Verstorbenen waren in unmittelbarer Nähe. Unsere Vorfahren hielten dafür, dass Kirche und Friedhof zueinander gehörten. Durch dieses Gesetz, dass im „Mainzer Landfrieden“ festgelegt war, war unsere Kirche und der Friedhof geschützt. Sehr schnell wurden in vielen Orten, so auch in Buer, Speicher um den Kirchhof gebaut. Diese „Spieker“ – in der plattdeutschen Sprache so bezeichnet – sollten zu verschiedenen Funktionen genutzt werden. Zur Aufhebung der Ernte, zur Unterbringung von Hab und Gut und zum Schutz der Bevölkerung. Wie diese Gebäude ausgesehen haben, ist für Buer wohl nicht mehr nachweisbar. Nach einigen Vermerken in alten Unterlagen sind es sehr kleine und niedrige Häuser gewesen. Auch scheint die Anlage noch nicht die Geschlossenheit zu haben, die sie heute hat. Noch in der Zeit um 1770/1820 gab es noch freie Plätze am Kirchhof.
Erst im 19. Jahrhundert änderte sich einiges in Buer. Durch die Auslagerung des Friedhofes begann in der Kirchhofsburg eine intensive Bautätigkeit. Auf der Südseite des Kirchhofes wurden aus zwei kleinen Häusern jeweils ein ganz großes gebaut. Im Laufe der Zeit sind auch einige Häuser abgebrannt. Für den Neubau wurde dann jeder Quadratmeter ausgenutzt. Dadurch ist die Geschlossenheit der Kirchhofsburg entstanden, die uns schon manche Bewunderung eingebracht hat und worauf wir stolz sein können. Sie ist die schönste „Kirchenburg Niedersachsens“.